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Die Poesie des Alltäglichen
Martin Leuze (*1977) porträtiert urbane Architektur in präzisen, grafisch-abstrakten Ausschnitten. Seine Fotografien konzentrieren sich auf Linien, Strukturen und Materialien. Fassadenfragmente verdichten sich zu Kompositionen, die wie abstrakte Gemälde wirken – und dabei doch immer tief im Realen verankert sind. Linien laufen über den Bildrand hinaus, Formen greifen ineinander.
Das Alltägliche – oft übersehene Zweckarchitektur – wird zum Träger ästhetischer Information. Aus dem Standpunkt des Flaneurs heraus, stets zu Fuß und im öffentlichen Raum, entsteht ein Blick auf die Stadt jenseits ikonischer Wahrzeichen.
Ob Betonflächen, Glasraster oder witterungsbedingte Farbverläufe – Leuze entdeckt im Unspektakulären das Gestalterische. Trotz der Statik der Motive vermitteln Licht, Schatten und feine Spuren menschlicher Präsenz eine stille Lebendigkeit.
Leuzes Fotografie lenkt den Blick auf das Übersehene, das Strukturelle, das Poetische im Funktionalen. Das Einzelbild steht für das größere Ganze.
Seine Werke laden dazu ein, urbane Räume neu wahrzunehmen und die eigene Umgebung aufmerksamer zu betrachten.